Daniel „Gigi“ Giese – Mordsmusik aus dem Emsland

 

Neben dem berühmt-berüchtigten Michael „Lunikoff“ Regener, Sänger und Texter der Naziband Landser, gilt einem Emsländer besondere Achtung in der neonazistischen Szene: Daniel Giese, auch Gigi genannt. Wenn man am Beispiel Gieses eins lernen kann, ist das die Tatsache, dass Rechtsextremismus kaum ein genuin ostdeutsches Phänomen ist.

Von Friesland bis nach Berlin

Der bereits seit 1986 musikalisch aktive Giese kommt aus dem beschaulichen Meppen in Niedersachsen, einem kleinen Ort, den er mehrfach besingt. Mit den Bands Sacchara, Stahlgewitter und Gigi & die Braunen Stadtmusikanten hat er rechte Musikgeschichte geschrieben. Interessanterweise begann Giese mit vergleichsweise harmlosen Texten, die sich gegen die RAF richteten oder altbackene Militärlieder im Heavy Metal-Gewand präsentierten. Doch mit Stahlgewitter glitt Giese zunehmend in die Radikalisierung. Trotz fraglos nazistischen Liedgutes blieben die Songs immer auf dem Index – und wurden so gut wie nie einem Richter vorgeführt. Lediglich für das Lied „Dönerkiller“, in dem sich Giese über die Opfer der NSU-Morde echauffierte, musste dieser den Hinterbliebenen der Opfer ein Schmerzensgeld zahlen.

Gieses Gesangsmethode ist denkbar simpel – martialischer Metal trifft auf eine tief gegrowlte Stimme, die in ihrer Form kaum ein Pendant auf dem Musikmarkt kennt. Auch wenn die Songs meistens nur melodische Cover bekannter Popsongs sind, ist Gieses Musik außerordentlich beliebt in der Szene – weit über die friesischen Grenzen hinaus.

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