AKK als Nachfolgerin Merkels – eine geeignete Wahl?

Annegret Kramp-Karrenbauer ist die inoffizielle Nachfolgerin Merkels, oder wird zumindest als solche gehandhabt. Kann das gut gehen?

Aufstieg aus dem Saarland

Die Saarländerin gilt als Favoritin Merkels, nicht des Volkes. Sie mag nicht unbeliebt sein, demokratisch gewählt wurde sie aber nicht. Seitdem ihre politische Karriere 1982 begann, blieb sie ihrem Geburtsort, dem Saarland, treu. Auf bundespolitische Ebene trat sie erst in Erscheinung, als die Rufe nach einem Abtritt Merkels immer lauter wurden. Nun ist sie Bundesministerin für Verteidigung und Chefin der CDU, während Merkels Herrschaft weiter andauert. Kann man schon eine Bilanz zu dieser Amtszeit ziehen?

Zuerst tun sich Gräben auf, die man unter Merkel zuletzt schmerzlich vermisste. Hatte die amtierende Kanzlerin nämlich noch alle gefährlichen Mitarbeiter auf Abstellgleise verfrachtet – die Rede ist von Politikern wie von der Leyen, de Maiziere oder sogar einem Tauber – hat AKK dieses Spiel des Aussortierens noch vor sich. Wenn sie soweit kommt! Ob es der Streit mit einem Friedrich Merz ist, mit Armin Laschet – oder der ewig schwelende Konflikt mit den Herren von der bayrischen CSU, entweder muss Kramp-Karrenbauer sich massiv durchsetzen, oder sie wird in dem Heer von Kritikern untergehen.

AKK nach Syrien?

Es erscheint seltsam, doch just verkündete sie einen alleinigen Vorstoß in Syrien, bei dem durch zum Teil deutsche Truppen eine Schutzzone errichtet werden sollte. In Zeiten einer angespannten Beziehung zwischen der EU und Russland, der Türkei und dem syrischen Machthaber Assad kann das keine gute Idee sein. Und noch viel irritierender ist, dass Kramp-Karrenbauer dies vorschlug, ohne vorher den amtierenden Außenminister Heiko Maas im Vorfeld zu informieren. Egal, wie die von ihr benötigte Durchsetzungskraft genau aussehen sollte – so kann es nicht sein.

Für das Weiterbestehen einer Volkspartei CDU wäre es vonnöten, Realpolitik zu betreiben und sich mit seinen Partnern einspielen zu können. Doch ewig im Schatten Merkels zu verbleiben und trotzige Alleingänge zu wagen, ist eine ganz schlechte Idee.

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